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Wie Heizungsluft und künstliches Licht den Fellwechsel beim Hund durcheinander bringen können

Wie Heizungsluft und künstliches Licht den Fellwechsel beim Hund durcheinander bringen können

Unsere Fellnasen sind perfekt an das häusliche Leben angepasst und wissen das gemütliche Sofa und den wärmenden Kamin mindestens ebenso zu schätzen wie wir. Doch auch der domestizierte Hund ist seinem wilden Vorfahren physiologisch immer noch sehr nah, weshalb die Vorgänge in seinem Organismus oftmals nicht mehr so richtig zu seiner Lebensumgebung passen wollen. Das gilt insbesondere für den Fellwechsel: Ist dir vielleicht schon einmal aufgefallen, dass dein Hund im Winter zu schuppiger Haut oder trockenem Fell neigt? Haart er ununterbrochen oder erscheint sein Fell auffallend dünn, eventuell sogar mit kahlen Stellen? Oftmals steckt dahinter ein gestörter Fellwechselzyklus, der meistens durch die unnatürliche (Heizungs-)wärme in der Wohnung sowie durch mit künstlichem Licht ausgeleuchtete Umgebungen (vor allem Städte) ausgelöst wird. Die Haut- und Haargesundheit kann zudem durch zahlreiche weitere Faktoren beeinträchtigt werden, dazu gehören etwa eine falsche Ernährung und unzureichende Pflege.

Das Haarkleid des Hundes und seine Funktionen

Das Haarkleid des Hundes besteht im Wesentlichen aus zwei Komponenten mit jeweils unterschiedlichen Funktionen: dem Deck- und dem Wollhaar. Das Deckhaar ist dicker als das daruntergelegene Wollhaar, wächst jedoch nicht so dicht. Es leitet Wasser ab und schützt die empfindliche Haut vor zu starker Sonneneinstrahlung oder auch vor spitzen Gegenständen wie Dornen oder Insektenbissen. Die Unterwolle liegt dagegen besonders dicht an der Haut an und wirkt im Winter als eine Art zusätzliche Isolierschicht vor der Kälte. Das deutlich luftigere, dünnere Unterfell im Sommer soll dagegen einerseits die Belüftung und Kühlung der Haut bei Hitze zulassen und gleichzeitig zusätzlich zum Deckhaar vor zu starker Sonneneinstrahlung schützen.

Wie funktioniert der Fellwechsel beim Hund?

Um immer perfekt an seine Umgebungs(-temperaturen) angepasst zu sein, durchlaufen unsere Vierbeiner zweimal pro Jahr einen Fellwechsel, bei welchem sie im Herbst ihre Unterwolle verdichten und diese dann im Frühjahr wieder ausdünnen. Auch wenn es sich bei diesem Prozess um ein Überbleibsel der wild lebenden Vorfahren des Hundes handelt, wechseln auch unsere felligen Mitbewohner zweimal jährlich ihr Wollkleid.

Wie auch beim Menschen durchlaufen die Haare des Hundes einen ständigen Erneuerungszyklus: Das Haar wächst, stirbt ab, wird vom Körper abgestoßen und durch ein neu nachwachsendes ersetzt. Dieser Prozess lässt sich in drei Abschnitte unterteilen: die Wachstumsphase (Anagen), die Übergangsphase (Catagen) und die Ruhephase (Telogen). In der Wachstumsphase wächst das Haar, bis es die angestrebte Länge erreicht hat. Im Haarfolikel bildet sich eine neue Haarwurzel, diese wird durch Verklebung und anschließende Verhornung von Zellen immer länger und schiebt sich schließlich aus der Haut heraus. In dieser Phase ist es besonders wichtig, dass die Haarwurzeln mit ausreichend Nährstoffen versorgt werden, um die Haare vollständig ausbilden zu können.

Die Wachstumsphase wird von der Übergangsphase abgelöst, in welcher die Zellteilung stoppt und das Haar aufhört zu wachsen. Das Follikel schrumpft zusammen und die Haarwurzel löst sich von ihrer Nährstoffversorgung ab.

Den Abschluss des zyklischen Haarwachstums bildet schließlich die Ruhephase. Das Haar hat sich mittlerweile vollständig von der Wurzel getrennt und liegt nur noch lose im Follikel, bis es schließlich ausfällt. Währenddessen beginnt bereits die nächste Wachstumsphase - hierdurch wird verhindert, dass während der Haarerneuerung kahle Stellen im Fellkleid entstehen.

 

Wie wirkt sich das Lebensumfeld auf den Fellwechsel aus?

Vor allem bei Hunden, die vollständig in der Wohnung leben und nur sporadisch Zeit im Freien verbringen, kann allerdings der Fellwechselzyklus empfindlich gestört werden: Der Fellwechsel wird durch chemische Reaktionen ausgelöst. Der Organismus des Hundes reagiert auf Veränderungen von Außentemperatur und Sonneneinstrahlung in Frühjahr und Herbst und sendet daraufhin Signale an die Haarfollikel, das Wollhaar entweder zu verdichten oder abzuwerfen. Durch die Heizungswärme oder das künstliche Licht in der Wohnung sowie durch die extremen Wechsel zwischen Innen - und Außentemperatur kann dieser Zyklus durcheinander geraten. Betroffene Hunde befinden sich in einem dauerhaften Prozess der Fellerneuerung; statt einem vollständigen Wechsel von sommerlicher und winterlicher Unterwolle im halbjährigen Rhythmus, wird das Haarkleid nach und nach und verteilt über das ganze Jahr erneuert. Auch wirkt sich insbesondere die trockene Heizungsluft im Winter oftmals zusätzlich negativ auf Haut und Haar des Hundes aus: Sie trocknet Haut und Schleimhäute des Tieres aus, was zu Schuppenbildung, Rötungen, Hautrissen und Juckreiz führen kann. In der Folge kratzt sich das Tier vermehrt und fügt sich dadurch kleine Wunden zu, welche zu Eintrittspforten für Bakterien und Pilze werden.

Ähnlich wie das Fell befindet sich auch die Haut in einem fortwährenden Erneuerungsprozess: Alte Hautzellen sterben ab, werden abgestoßen und durch neue ersetzt. Als das größte Organ des Hundes erfüllt die Haut zahlreiche wichtige Funktionen wie die Regulierung der Körpertemperatur, die Freisetzung von Pheromonen zur sozialen und sexuellen Kommunikation und den Schutz vor (schädlichen) äußeren Einflüssen. Hierfür benötigt sie eine intakte Hautbarriere, welche sich wiederum aus drei Bestandteilen zusammensetzt: der mechanischen Hautbarriere (äußere Schicht der Haut, die den Feuchtigkeitshaushalt reguliert), der immunologischen Hautbarriere (Immunsystem der Haut, die diese vor Infektionen schützt) und der mikrobiologischen Hautbarriere (Hautmikroben, die als Schutzschild fungieren). Durch trockene Heizungsluft und extreme Außentemperaturen gerät dieses empfindliche Ökosystem schnell aus dem Gleichgewicht. Hierdurch wird die Hautbarriere geschwächt und damit zur Eintrittspforte für zahlreiche Krankheitserreger, Bakterien, Pilze und Allergene.

Neben dem Lebensumfeld des Hundes, nehmen natürlich auch die Ernährung und die tägliche Fellpflege einen großen Einfluss auf die Gesundheit von Haut und Haar. Die Haare unserer Vierbeiner bestehen zu einem Großteil aus Proteinen, mehr als ein Viertel des mit der Nahrung aufgenommenen Eiweißes wird vom Körper für das Haarwachstum verwendet. Ein Mangel führt zu verringertem Haarwachstum, was besonders beim winterlichen Fellwechsel problematisch ist. Auch verschiedene Fettsäuren wie Omega 3 und 6 sowie B-Vitamine und Biotin sind zentral für die Haargesundheit unserer Vierbeiner: Sie unterstützen die Hautzellen und wirken entzündungshemmend. Stehen dem Körper zu wenig davon zur Verfügung, zeigt sich dies in Form von trockenem Fell, Rötungen, Juckreiz und häufigen Hautinfektionen.

 

Symptome von Haut- und Haarkrankheiten und was du dagegen tun kannst

Haut und Haar sind also so etwas wie der Spiegel der Gesundheit deines Hundes: Zahlreiche Krankheiten - vom Parasitenbefall und Allergien bis hin zu hormonellen Störungen und organischen Erkrankungen - äußern sich zunächst durch dermatologische Symptome. Diese von den normalen Vorgängen und Veränderungen während des Fellwechsels zu unterscheiden, ist allerdings oftmals gar nicht so leicht.

Kontrolliere Haut und Fellkleid deines Hundes regelmäßig und achte dabei besonders auf:

  • trockene Haut
  • Schuppen- und Krustenbildung
  • rote, wunde Stellen
  • offene Wunden
  • einen unangenehmen Geruch
  • trockenes, brüchiges Haar
  • kahle Stellen (Alopecia)
  • stumpfes Fell

Wenn du bei deinem Hund eines oder mehrere der obigen Symptome feststellst, zögere nicht, zunächst einen Tierarzt aufzusuchen. Es gibt jedoch auch einiges, das du selbst tun kannst, um die Haut- und Haargesundheit deines Lieblings zu verbessern: 

 

1. Ernährung

Schönheit kommt von innen - auch beim Hund! Eine falsche Ernährung macht sich lange bevor organische Schäden auftreten meistens bereits am Zustand von Haut und Haarkleid des Tieres bemerkbar; so führt etwa eine stark getreidelastige Kost zu schuppiger und gereizter Haut, stumpfem, glanzlosem Fell und Juckreiz. Leider ist in sehr vielen herkömmlichen Futtermitteln oftmals sehr viel Weizen oder Mais verarbeitet. Achte daher unbedingt auf artgerechtes und hochwertiges Hundefutter mit hohem Eiweißanteil, Vitaminen und Mineralstoffen sowie ungesättigten Fettsäuren wie Omega 3 und 6. Diese sorgen nicht nur für ein seidiges Fell, sondern fördern auch die Regeneration von Haut und Haarfolikeln und erleichtern deinem Vierbeiner so den Fellwechsel.

 

2. Regelmäßiges Bürsten

Eine regelmäßige Pflege des Haarkleids ist beim Fellwechsel unerlässlich. Durch die Bürstbewegungen werden lose Unterwolle und Hautschuppen entfernt sowie die Durchblutung der Haut angeregt, wodurch altes Fell besser abgestoßen werden kann. Außerdem behältst du bei der täglichen Fellpflege einen guten Überblick über den Zustand von Haut und Haar und bemerkst Veränderungen frühzeitig.

 

3. Baden

Wie oft du deinen Vierbeiner baden solltest, hängt sehr stark von Lebensstil, Felltyp und Hautgesundheit ab. Hunde mit langem Ober- und dichtem Unterfell sowie solche, die gerne mal ein Schlammbad in einer Pfütze nehmen, benötigen häufiger eine gründliche Reinigung in der Badewanne als Stubenhocker mit kurzem Fell. Ist ein Bad unvermeidlich, solltest du deinen Liebling niemals mit Shampoo für Menschen (auch nicht dem für Babys) waschen, da diese für die empfindliche Hundehaut zu aggressiv sind und die natürliche Hautflora angreifen. Verwende immer nur ein speziell für Hunde geeignetes Pflegeshampoo oder -mousse wie das DOUXO® S3 SEB:

  • entfernt Schmutz und Rückstände im Fell
  • versorgt die Haut deines Hundes mit Feuchtigkeit
  • reduziert Talg und Schuppen
  • reduziert Bakterien und Pilze auf der Haut
  • regeneriert die Hautflora und stärkt die Hautbarriere


Der Fellwechsel beim Hund: das Wichtigste auf einen Blick

  • der jahreszeitenabhängige Fellwechsel ist ein Überbleibsel der wild lebenden Vorfahren des Hundes
  • Lebensbedingungen des modernen Haushundes (wie Heizungswärme und künstliches Licht) können den Fellwechselzyklus irritieren und zu Hautveränderungen führen
  • überprüfe regelmäßig Haut und Fell deines Hundes und suche bei Verdacht auf eine Hauterkrankung einen Tierarzt auf
  • mit regelmäßigem Bürsten und Baden sowie einer artgerechten Ernährung kannst du selbst sehr viel für die Gesundheit von Haut und Fellkleid tun

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